Goa

Goa
I
Goa
 
[portugiesisch], auch Goa-Trance, Psychedelic Trance, Techno-Stil (Techno), der Anfang der Neunzigerjahre in der Region Goa, einer ehemaligen portugiesischen Niederlassung an der Westküste des indischen Subkontinents 400 km südlich von Bombay, auf der Basis der Trance genannten Variante der Techno-Musik entstanden ist und sich seit 1995 großer Popularität in den Techno-Hochburgen des Westens erfreut. Die paradiesischen Strände Goas hatten schon die Hippies in den Sechzigerjahren entdeckt und die Region fernab der Touristenzentren und frei von restriktiver Gesetzgebung — das 1961 von Indien annektierte Goa wurde erst 1987 (zusammen mit Daman und Diu) als 24. Bundesstaat förmlich in die staatliche Verwaltungsstruktur Indiens eingegliedert — zu ihrem Rückzugsgebiet erkoren. Der Wallfahrtsort für Jugendliche aus aller Welt geriet Anfang der Neunzigerjahre in Kontakt mit Techno und Trance, die hier mit Einflüssen aus dem Psychedelic Rock vom Ende der Sechzigerjahre und Elementen der indischen Musik zu einer eigenartigen Mixtur verschmolzen. Goa ist durch einen gleichmäßig pulsierenden 4/4-Beat, gemessen an Techno-Maßstäben in mäßigem Tempo (144-160 bpm), gekennzeichnet, über den ein vielschichtiges Gewebe aus sphärischen Klängen und ineinander verflochtenen melodischen Linien gelegt ist. Der Gesamteindruck ist eher melodie- als rhythmusbetont, was dieser Musik einen fließenden, strömenden Charakter gibt, der sie deutlich von den sonstigen Techno-Stilen abhebt. Typisch sind Produktionen von Antaro, Astral Projection, Transwave, Halluzinogen und Green Nuns.
 
II
Goa,
 
Bundesstaat an der Westküste Indiens, 3 702 km2, (2001) 1,34 Mio. Einwohner, Hauptstadt ist Panaji (85 500 Einwohner), weitere Städte sind Mormugao (90 400 Einwohner), Margao (53 000 Einwohner) und Mapusa (26 000 Einwohner). Goa erstreckt sich am Arabischen Meer (Küstenlinie 105 km) im Vorland der Westghats, es grenzt an die Bundesstaaten Maharashtra (im Norden) und Karnataka (im Osten und Süden). Das fruchtbare, dicht bevölkerte Delta der Hauptflüsse Mandavi und Juari wird landwirtschaftlich intensiv genutzt (Reis-, Kokospalmenkulturen), die lateritischen Fußhügel der Westghats erlauben dagegen nur eine extensive Nutzung. Bergbauprodukte sind Mangan- und Eisenerze. In den Städten entwickelte sich in den letzten Jahren Kleinindustrie; Herstellung von Textilien, Düngemitteln, pharmazeutischen, elektronischen u. a. Erzeugnissen; an den Stränden reger Fremdenverkehr. - Die Kirchen und Klöster (16./17. Jahrhundert) der ehemaligen portugiesischen Hauptstadt Velha Goa (östlich von Panaji) sind heute Ruinenstätten (UNESCO-Weltkulturerbe).
 
 
Goa, seit Ende des 15. Jahrhunderts Teil des Sultanats von Bijapur, wurde 1510 von dem portugiesischen Seefahrer und Vizekönig von Indien, A. de Albuquerque, erobert und bildete mit Daman und Diu den Hauptstützpunkt der Portugiesen in Indien. - Nach der Erklärung der portugiesischen Kolonien zu Überseeprovinz 1951 wurde Goa Hauptteil der Provinz »Estado da India«, die 1951 weitgehende Autonomie erhielt. Am 17./18. 12. 1961 wurde Goa von indischen Truppen besetzt und Indien eingegliedert. Im März 1962 erhielten Goa, Daman und Diu den Status eines Unionsterritoriums mit rückwirkender Kraft vom 20. 12. 1961, der durch Volksabstimmung im Januar 1967 bestätigt wurde. 1987 wurde Goa aus diesem ausgegliedert und Bundesstaat der Indischen Union.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Portugal im Zeitalter der Entdeckungen: Der Weg ins Dunkle
 

Universal-Lexikon. 2012.

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